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Wilhelm Messerer (1920 – 1989) Wilhelm Messerer wurde am 29. November 1920 in München geboren. Nachdem er 1939 in Ettal sein Abitur abgelegt hatte, begann er im gleichen Jahr ein Studium der Kunstgeschichte in München. Seit 1940 erfolgten die Einberufung zur Wehrmacht, Kriegsdienst in der Sowjetunion und Italien sowie eine kurze Phase der Kriegsgefangenschaft in Italien. Bereits seit 1945 arbeitete Messerer wieder als Volontär am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und konnte seit 1946 sein Studium an der wiedereröffneten Münchner Universität fortsetzen. Er promovierte 1949 bei Hans Jantzen über „Ottonische Einzelfiguren unter byzantinischem Einfluss“ und habilitierte ebendort 1956 über „Das Relief im Mittelalter“. Nach der Habilitation folgten Zeiten als Privatdozent und außerplanmäßiger Professor in München, eine Vertretungsprofessur in Erlangen und 1964 die Übernahme der Professur für Kunstgeschichte in Bamberg. 1967 erhielt Messerer den Ruf auf den Lehrstuhl des Kunsthistorischen Instituts der Universität des Saarlandes, nachdem er sich mit einem Vortrag über Goya vorgestellt hatte. Ausschlaggebend war u.a. die ihm attestierte Nähe zur französischen Kunst, die er 1969 mit seiner Antrittsvorlesung über „Die Modi in Poussins Werk“ unter Beweis stellte. 1971 lehnte Messerer u.a. aufgrund der besseren Ausstattung des Saarbrücker Instituts einen Ruf nach Erlangen ab, folgte dann aber 1975 einem Ruf an die Universität Salzburg. Dort lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1987. Bereits zwei Jahre später starb er in seiner Heimatstadt München. Messerers Forschungsschwerpunkt war von Anfang an das Mittelalter und hier vor allem die ottonische Kunst gewesen. Nicht nur in der Lehre aber deckte er bereits früh ein großes Spektrum bis hin zur klassischen Moderne ab. Bemerkenswert ist insbesondere das vielfältige methodische Interesse Messerers, das sich – vom phänomenologischen Ansatz seines Lehrers Jantzen ausgehend – in mehreren Aufsätzen zeigt, die in einem postum edierten Sammelband mit dem Titel „Vom Anschaulichen ausgehen“ (1992) zugänglich sind: hier finden sich u.a. der für die Erforschung mittelalterlicher Bildsysteme wegweisende Beitrag „Einige Darstellungsprinzipien der Kunst im Mittelalter“ (1962) sowie Aufsätze zur Darstellung der Zeit im Mittelalter und bei Caravaggio (1964) und zum „Stil in der Biologie“ (1986).

 

 Christa Lichtenstern (*29.3.1943)

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